Der Blockhausgarten als Ort für das heimische Eisbad

Eisbaden - Winterschwimmen - Eislochbaden - Eislochschwimmen
Eislochschwimmen im bis vier Grad kalten Wasser- Eisbaden im See - Foto fintuq Pixabay

In Deutschland gibt es zwar nicht so viele frei zugängliche Seen wie in Finnland, und auch nicht jeder hat einen geeigneten Schwimmteich im Garten zur Verfügung – doch auch der Blockhausgarten kann eine ideale Umgebung für Ihr eigenes Eisbaderitual bieten. Mit dem aus Naturmaterialien gebauten Holzhaus als Kulisse, kommen Sie in den Genuss eines echten Finnland-Feelings mit jener entspannten, naturverbundenen Atmosphäre, die perfekt zum Eisbaden passt.

 

Laut Faustregel gilt als „Winterschwimmen“ das Schwimmen in Binnenseen, die weniger als 10 °C hat und als „Eislochbaden“, wenn es maximal vier Grad hat, im Meerwasser sogar minus 1,5 °C.

Die Faszination des Eisbadens in Finnland

Das Eisbaden, auch als ‚Avantouinti‘ bekannt, ist in ganz Finnland eine Jahrhunderte alte Tradition. Dabei geht es darum, in einem Eisloch im See ein kühles Bad zu nehmen, oder auch einige Abschnitte zu schwimmen. Diese eiskalte Erfrischung gilt als stärkend für Körper und Geist. Vom Volk im hohen Norden wird das Eisbaden, oft gefolgt von einem Gang in die Sauna, meist als Gruppenaktivität unter Freunden praktiziert, aber auch wenn man sich einfach nach etwas Ruhe und Freiraum sehnt.

Übrigens: Die original finnische Sauna ist ohne Regeln. In die Sauna geht man in Finnland so wie auch in Deutschland nackt. „Gemischte Sauna“ gibt es in Finnland nur in der eigenen Sauna zusammen mit der Familie und guten Freunden. 

Die gesundheitlichen Vorteile des Eisbadens

Abgesehen von dem erfrischenden Gefühl und dem besonderen Erlebnis des Eisbadens, bietet die Tradition auch einige beachtliche gesundheitliche Vorteile. Tatsächlich schwören sehr viele der Menschen in Finnland auf die positiven Effekte des eiskalten Nasses. So trainiert die winterliche Temperatur etwa die Gefäße, regt die Durchblutung sowie den Kreislauf an, stärkt das Immunsystem, fördert mentale Stärke, Selbstsicherheit, Stressresistenz wie auch die Ausschüttung von Glückshormonen, unterstützt das Herz-Kreislauf-System und schützt vor Bluthochdruck. Nach dem Eisbaden wird oft eine gesteigerte Energie und Wachheit empfunden, die auch noch danach eine Zeit lang anhalten kann.

Der Finnische Rheuma-Verband empfiehlt, ein regelmäßiges Eislochschwimmen auszuprobieren. Das Schwimmen in einem eiskalten Wasser lindert die Schmerzen oft deutlich oder beseitigt sie sogar ganz. 

Eisbaden sorgt für schöne Haut

Aufgrund der durchblutungsfördernden Wirkung kann Eisbaden außerdem für eine schöne Haut und einen rosigen Teint im Gesicht sorgen. Wenn man das Eisbaden zwischen Saunagängen betreibt, sollte man allerdings irritierende Hautbehandlungen, wie etwa die Bikinizone zu enthaaren oder die Rasur jeglicher Körperbehaarung, erst nach der Sauna durchführen. So können Rötungen oder Entzündungen vorgebeugt werden, die ansonsten durch das Schwitzen entstehen können. Möchte man sich die Bikinizone enthaaren oder sonstige Stellen rasieren, ist nach dem Saunabesuch der beste Zeitpunkt dafür. Die Saunahitze versorgt Haut und Haare nämlich mit mehr Feuchtigkeit, was eine sanftere Rasur ermöglichen kann.

Der Blockhausgarten als Ort für das heimische Eisbad

In Deutschland gibt es zwar nicht so viele frei zugängliche Seen wie in Finnland, und auch nicht jede*r hat einen geeigneten Schwimmteich im Garten zur Verfügung – doch auch der Blockhausgarten kann eine ideale Umgebung für Ihr eigenes Eisbaderitual bieten. Mit dem aus Naturmaterialien gebauten Holzhaus als Kulisse, kommen Sie in den Genuss eines echten Finnland-Feelings mit jener entspannten, naturverbundenen Atmosphäre, die perfekt zum Eisbaden passt.

Badebottich - Badefass - Whirlpool outdoor
Einfacher Badebottich - Badefass - Foto Petra auf Pixabay

Wenn Sie selbst in die faszinierende Tradition des Eisbadens eintauchen möchten, ist die Anschaffung eines eigenen Eisbades der nächste Schritt. Der Kauf oder Bau davon, kann womöglich eine bereichernde Ergänzung zu Ihrer Saunaroutine werden. Hier sind einige praktische Tipps zur Planung eines eigenen Eisbads im Blockhausgarten:

1. Standortwahl und Vorbereitung:

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Badebottich in Finnland - Holzbefeuertes Badefass im Garten - Foto Artturi Jalli, Unsplash

Wählen Sie einen geeigneten Standort, der eine möglichst naturnahe Atmosphäre für Ihr Eisbadefass bietet. Ein abgelegener Bereich in Ihrem Garten ermöglicht Privatsphäre und Ruhe, dennoch sollte das Eisbad nicht zu weit von Sauna- oder Hauseingang entfernt sein. Entfernen Sie eventuell vorhandene Hindernisse und sorgen Sie für eine ebene Fläche. Denken Sie daran, dass auch von Rohren für einen Wasserhahn oder mit einem Schlauch gut erreichbar sein sollte. Beide sollten gegen Frost geschützt sein.

2. Größe und Bauweise des Eisbads:

Die Größe Ihrer Eisbadewanne hängt von Ihren persönlichen Vorlieben ab. Im Handel gibt es Eisbäder etwa in Form von massiven Holzwannen oder Eisbadefässern aus Holz oder Whirlpool aus Kunststoff zu kaufen. Wenn Sie nach einer besonders kostengünstigen DIY-Option suchen, dann haben sich auch schon zum Eisbad umgewidmete Regentonnen, aufblasbare Tubs, Faltwannen, Weidentränken oder IBC-Container bewährt. Achten Sie in jedem Fall darauf, dass die gewählten Materialien gegenüber kaltem Wasser, Frost und Witterungseinflüssen beständig ist.

3. Wasserzufuhr und Temperatur:

Stellen Sie sicher, dass Sie eine zuverlässige Wasserquelle in der Nähe haben, um das Becken auch im Winter problemlos füllen zu können. Um die Vorteile der Kälteimmersion möglichst zu erreichen, empfiehlt sich eine Wassertemperatur von unter 15 °C, an welche man sich schrittweise gewöhnen sollte. Ist das Wasser aus der Leitung oder dem Schlauch zu warm oder hat man es gerne noch etwas kälter, kann mit Eiswürfeln nachgeholfen werden, um die Temperatur noch zu verringern. Grundsätzlich sollte die empfohlene Höchstdauer von maximal 3 Minuten in Wasser mit solch niedrigen Temperaturen nicht überschritten werden.

4. Ein- und Ausstiegsmöglichkeiten:

Integrieren Sie Stufen oder Treppen an der Seite des Beckens, um den Zugang und Ausstieg zu erleichtern. Denken Sie daran, rutschfeste Materialien zu verwenden, um die Sicherheit zu erhöhen.

5. Pflege und Hygiene:

Halten Sie Ihr Eisbad sauber, um optimale hygienische Bedingungen zu gewährleisten. Mit einer Abdeckung kann das Wasser im Winter möglicherweise höchstens zwei Monate genutzt werden, wenn es kalt genug ist. Im Sommer sollte es jede Woche wenigstens teilweise gewechselt werden. Regelmäßige Reinigung und ausreichende Pflege des Eisbades oder des beheizbaren Badebottichs sind unerlässlich, um es in bestem Zustand zu erhalten.

6. Zutritts- und Aufwärmmöglichkeiten:

Stellen Sie sicher, dass Ihre Sauna beziehungsweise der Eingang zum Wohnhaus über sichere, möglichst rutschfeste Pfade vom Eisbad aus zu erreichen sind. So stehen dem anschließenden Aufwärmen und Entspannen in der Sauna oder im beheizten Blockhaus nichts mehr im Wege.

Eisbaden im Winter als Teil Ihrer Saunaroutine

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Eislochschwimmen "Mutprobe" - Foto arodsje, Pixabay

Das Eisbaden kann zu einem aufregenden Teil Ihrer Routine in der Sauna werden. Es erfordert Entschlossenheit und Überwindung, aber bringt im Allgemeinen zahlreiche einzigartige Vorteile mit sich. Planen Sie regelmäßige Eisbadegänge als Teil Ihrer Saunaroutine ein, um von den langfristigen positiven Effekten zu profitieren, die von den Finnen so geschätzt werden. Teilen Sie diese Tradition auch mit saunaliebenden Freunden und Familienmitgliedern, und laden Sie sie zwischen den Saunagängen ein, ins Eisbad oder beheizten Badebottich zu steigen, sofern es ihnen gesundheitlich möglich ist.

Fazit

Eisbaden wie in Finnland ist nicht nur eine wertvolle Tradition, sondern außerdem eine wohltuende und belebende Erfahrung, von der man auch hierzulande in vielen Regionen profitieren kann. Das Kennenlernen der eigenen Grenzen, die Stärkung von Gesundheit und Immunsystem, die Förderung von mentaler Stärke und Selbstsicherheit sowie die Ausschüttung von Glücksgefühlen – all das kann beim Saunieren durch das kühle Nass eines Eisbads gefördert werden.


Der Beitrag wurde von der Autorin Kristin Hammer geschrieben.

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