Doch die gute Nachricht ist: Viele dieser Abfälle lassen sich vermeiden – oft sogar mit wenig Aufwand.
Zero Waste im Haushalt bedeutet, so wenig Müll wie möglich zu produzieren – idealerweise gar keinen. Es geht darum, Ressourcen zu schonen und Kreisläufe zu schaffen, in denen nichts verschwendet wird.
Mit den folgenden 10 Tipps können Sie Müll reduzieren, die Umwelt entlasten und langfristig sogar Geld sparen. Fangen wir an – und zwar direkt in Ihrem Zuhause!
1. Nutzen Sie Einmachgläser für Vorräte und mehr
Einmachgläser sind der Zero-Waste-Klassiker schlechthin – und das aus gutem Grund! Sie sind vielseitig einsetzbar, langlebig und in vielen Haushalten ohnehin schon vorhanden. Vorräte wie Nudeln, Reis oder Haferflocken können Sie darin plastikfrei aufbewahren. Auch selbstgemachte Marmelade, Joghurt oder eingelegtes Obst und Gemüse lassen sich darin ideal lagern.
TIPP: Alte Marmeladen- oder Gurkengläser können Sie reinigen und weiterverwenden – gern auch kreativ, zum Beispiel als Windlichter oder Geschenkverpackungen.
2. Sagen Sie Frischhaltefolie und Gefrierbeuteln ade

Wussten Sie, dass ein durchschnittlicher Haushalt in Deutschland jedes Jahr etwa 456 Kilogramm Müll produziert? Das entspricht fast einer halben Tonne! Verpackungsmüll, Lebensmittelreste, Einwegprodukte und unnötige Plastikartikel machen dabei den größten Anteil aus.
Frischhaltefolie und Gefrierbeutel gehören zu den größten Müllsündern in der Küche – und dabei sind sie gar nicht notwendig. Nutzen Sie stattdessen langlebige Alternativen:
- Bienenwachstücher eignen sich zum Einwickeln von Brot, Käse oder Obst und sind leicht zu reinigen.
- Glasbehälter oder Edelstahldosen sind ideal für die Aufbewahrung im Kühl- oder Gefrierschrank.
TIPP: Schneiden Sie Brot oder Obst vor dem Einfrieren in Portionen. So vermeiden Sie Lebensmittelverschwendung und sparen Platz im Gefrierfach.
3. Setzen Sie auf natürliche Reinigungsmittel und nachhaltige Putzutensilien
Reinigungsmittel in Plastikflaschen und Einwegputzutensilien lassen sich leicht durch nachhaltige Alternativen ersetzen.
- DIY-Reinigungsmittel: Mischen Sie 200 ml Essig mit 300 ml Wasser und geben Sie ein paar Tropfen ätherisches Öl hinzu. Dieses einfache Mittel eignet sich für Küche, Bad und Fenster.
- Luffa-Schwämme und Holzspülbürsten: Sie sind biologisch abbaubar und ersetzen Plastikvarianten problemlos.
- Putzlappen aus Stoffresten: Alte Stoffreste oder Mehrwegtücher aus Baumwolle sind nachhaltige Alternativen zu Schaumstoffschwämmen und Einwegtüchern
4. Vermeiden Sie Lebensmittelverschwendung
In Deutschland landen jährlich rund 11 Millionen Tonnen Lebensmittel im Müll – ein Großteil davon wäre vermeidbar. Mit diesen Tipps können Sie in Ihrem Haushalt Abfälle reduzieren:
- Ordnung im Kühlschrank: Stellen Sie Lebensmittel, die bald ablaufen, nach vorne.
- Richtige Lagerung: Lagern Sie Obst wie Äpfel und Bananen getrennt, da sie Ethylen abgeben, das andere Früchte schneller verderben lässt.
- Kreative Resteverwertung: Aus Gemüseschalen lässt sich eine Brühe kochen, und altes Brot wird zu Croutons oder Semmelbröseln. Überreifes Obst eignet sich perfekt für Smoothies oder Marmelade.

5. Kompost als natürliche Müllvermeidung
Organische Küchenabfälle wie Gemüseschalen, Kaffeesatz oder Eierschalen gehören nicht in den Restmüll. Mit einem Komposthaufen im Garten oder einem kleinen Kompostbehälter auf dem Balkon können Sie diese Abfälle sinnvoll verwerten.
TIPP: Wenn Sie keinen eigenen Kompostplatz haben, nutzen Sie die Biotonne oder erkundigen Sie sich nach Gemeinschaftskompostprojekten in Ihrer Nähe. Vielleicht haben Sie ja sogar Lust selbst ein solches Projekt ins Leben zu rufen?
6. Zero Waste Produkte im Badezimmer
Der Badmülleimer füllt sich oft schneller, als man schauen kann: Leere Shampoo-Flaschen, ausgedrückte Zahnpastatuben und Einwegrasierer machen einen Großteil des Plastikmülls in unseren Haushalten aus. Dabei gibt es längst nachhaltige Alternativen, die besser für die Umwelt sind und oft sogar günstiger.
- Feste Shampoos und Seifenstücke kommen ohne Plastikverpackung aus und halten oft länger.
- Wiederverwendbare Reiningungspads aus Baumwolle und Sicherheitsrasierer aus Metall vermeiden unnötigen Müll.
TIPP: DIY-Kosmetik ist ebenfalls eine gute Möglichkeit: Ein Körperpeeling aus Kaffeesatz und Kokosöl pflegt die Haut und schont zugleich die Umwelt.
7. Stoff statt Einwegpapier: Servietten, Tücher und Co.
Papierprodukte wie Küchenrollen, Servietten oder Taschentücher sorgen für sehr viel Müll im Alltag. Nachhaltige Alternativen sind waschbare Stoffvarianten:
- Stoffservietten und -taschentücher: Sie sind langlebig und waschbar.
- Wiederverwendbare Küchentücher: Alte Handtücher oder Bettlaken lassen sich leicht zerschneiden und zu waschbaren Küchentüchern umfunktionieren.
TIPP: Verwenden Sie recyceltes Toilettenpapier.
8. Planen Sie Ihren Einkauf – und bleiben Sie plastikfrei
Spontaneinkäufe führen oft zu unnötigem Verpackungsmüll. Mit ein wenig Planung können Sie das vermeiden:
- Einkaufsliste schreiben: Planen Sie genau, was Sie wirklich brauchen, und vermeiden Sie so unnötige Verpackungen.
- Unverpackt einkaufen: Auf Märkten oder in Unverpackt-Läden können Sie mit eigenen Behältern wie Gläsern oder Stoffbeuteln einkaufen.
TIPP: Lassen Sie sich eine rollende Gemüsekiste vom Biohof liefern. Sie enthält saisonales Obst und Gemüse, ist plastikfrei und wird direkt zu Ihnen nach Hause gebracht.
9. Investieren Sie in hochwertige Mehrwegprodukte für unterwegs
Unterwegs entsteht viel Müll – durch Coffee-to-go-Becher, Einwegflaschen oder Plastikbesteck. Mit hochwertigen Mehrwegprodukten können Sie Abfälle vermeiden:
- Mehrwegbecher: Nutzen Sie Becher aus Edelstahl oder Bambus für Kaffee und Tee.
- Trinkflaschen: Wiederverwendbare Flaschen aus Edelstahl halten Getränke warm oder kalt und sind langlebig.
- Lunchboxen: Verstauen Sie Snacks oder Mittagessen in robusten Edelstahlbehältern.
10. Reparieren statt Wegwerfen
Die Wegwerfmentalität, die in unserer Gesellschaft vorherrscht, ist einer der größten Treiber für Umweltprobleme. Defekte Gegenstände landen oft viel zu schnell im Müll – sei es die kaputte Jeans, ein wackeliger Stuhl oder das Smartphone, das nicht mehr richtig funktioniert.
Dabei lassen sich viele Dinge mit ein bisschen Zeit und Kreativität reparieren und wieder nutzbar machen. Reparieren ist nicht nur nachhaltiger, sondern gibt Ihnen auch das gute Gefühl, etwas selbst vor dem Müll gerettet zu haben.
TIPP: Viele Städte bieten mittlerweile Reparaturcafés an, in denen Ihnen Profis dabei helfen, kaputte Dinge zu reparieren.
Fazit: Kleine Schritte, große Wirkung
Zero Waste im Haushalt muss weder kompliziert noch teuer sein. Schon mit kleinen Veränderungen können Sie jede Menge Müll vermeiden, die Umwelt schonen und sogar Geld sparen. Jede Entscheidung, weniger wegzuwerfen und nachhaltiger zu handeln, macht einen Unterschied – für Sie, Ihre Mitmenschen und unseren Planeten.
Verantwortlich für diesen Artikel:
Katharina Detz, Sozialpädagogin und Marketingberaterin für lokale Unternehmen. Auf ihrem Blog naturtreuleben.de teilt sie ihre Leidenschaft für ein gesundes und naturnahes Leben und inspiriert ihre Leser, bewusstere und nachhaltigere Entscheidungen zu treffen.
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